15/12/2003 - Im Jahr 2002 betrugen Japan's Nettoleistungen für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) 9.3 Mrd. US Dollar. Damit verlor Japan seine Position als bedeutendster Geber bilateraler Leistungen und fiel auf den zweiten Rang zurück. Japan war von 1992 bis 2001, also nahezu ein Jahrzehnt, das größte Geberland, bis wirtschaftliche Probleme die Regierung dazu zwangen, das Volumen seiner ODA zu reduzieren. Sein ODA/BNE-Verhältnis lag 2002 bei 0,23 %, während es 1991/1992 noch 0,31 % betrug. Japan war auf der Monterrrey Konferenz eines der wenigen Geberländer, das nicht in der Lage war, eine Erhöhung seiner ODA-Leistungen zuzusagen.
Der Prüfbericht des OECD Entwicklungsausschusses (DAC) über die japanische Entwicklungszusammenarbeit würdigt die positiven Reformen bei der japanischen Entwicklungshilfestrategie und beim Management. Von herausragender Bedeutung war die Revision der japanischen ODA Charter, in die neue strategische Prioritäten wie z.B. Armutsbekämpfung, nachhaltiges Wachstum, Bewältigung globaler Fragen und Friedensstiftung aufgenommen wurden, die besser mit den internationalen und nationalen Realitäten übereinstimmen. Veränderungen gab es auch bei den zwei wichtigsten Behörden, die Japans Hilfe umsetzen: der gesetzliche Status der Japan International Cooperation Agency (JICA) wurde 2003 geändert, um diese Behörde für Technische Zusammenarbeit autonomer und effizienter zu machen und im Jahr 1999 wurden zwei ehemalige Kreditagenturen zur Japan Bank for International Cooperation (JBIC) verschmolzen. Schließlich ist das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten nun gesetzlich ermächtigt, die verschiedenen Implementierungsinstitutionen der ODA zu koordinieren.
Die Prüfung konzentrierte sich auf die Auswirkungen, die die Umsetzung der neuen ODA Charter auf das japanische Hilfssystem in den Zentralen und vor Ort haben wird. Die Diskussionen befassten sich besonders mit Fragen im Zusammenhang mit der vollständigen Einbeziehung von Querschnittsthemen wie Armutsbekämpfung in die japanische Entwicklungsstrategie. Sie ermutigte Japan, sein Hilfsvolumen zu erhöhen. Sie würdigte Japans Bemühungen, die Krise zu bekämpfen. Sie forderte die Regierung auf, die öffentliche Unterstützung für eine nachhaltige ODA zu steigern und für das Erreichen der Milleniums-Entwicklungsziele zu sorgen. Der Ausschuss ermutigte Japan, eine Erhöhung des Zuschussanteils an seiner ODA für hochverschuldete Länder der unteren Einkommensgruppe zu überlegen. Andere Schlüsselthemen umfassten die Notwendigkeit, die Politikkohärenz für Entwicklungsfragen zwischen den Ministerien einschließlich dem Problem der Landwirtschaft zu verbessern. Der Ausschuss wies auch auf die Nützlichkeit der weiteren Straffung und Dezentralisierung des japanischen Hilfsmanagements nach den Grundsätzen der gegenwärtig in Tansania und Vietnam getesteten Konzepte hin, die mehr und höher qualifiziertes Personal erfordern. In dieser Hinsicht würdigte der Ausschuss die Unterstützung Japans für die Koordinierung und Harmonisierung der Geberpraktiken in den Partnerländern.
Der Prüfbericht begrüsste die starke Rolle Japans bei der Bildung eines internationalen Konsens zur Entwicklung und die zunehmende Konvergenz der Meinungen zu Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung.
Die DAC Prüfung der japanischen Entwicklungszusammenarbeitspolitik und -programme fand am 12. Dezmber 2003 statt. Das Meeting wurde vom DAC Vorsitzenden Richard Manning geleitet. An der Spitze der japanischen Delegation stand Motohide Yoshikawa, stellvertretender Abteilungsleiter, Abteilung für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten. Die Prüfer für diesen Peer Review waren die Vereinigten Staaten und die Europäische Kommission. Die wichtigsten DAC Empfehlungen im Hinblick auf die Prioritäten für die zukünftige Richtung der japanischen Entwicklungszusammenarbeit finden sich im Anhang.
Helen Fisher von der OECD Pressestelle ( Tel: + [33] 1 4524 8097) steht Journalisten für weitere Informationen zur Verfügung.
Empfehlungen .
Tabellen und Grafiken.
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