OECD-Arbeitsbericht: Schweiz sollte ältere Menschen zu längerer Arbeit ermuntern
(Paris/Bern, 23. Oktober 2014) - Die Schweiz muss mehr tun, um ältere Arbeitnehmer im Arbeitsmarkt zu halten. Vor allem Frauen könnten durch einen längeren Verbleib im Erwerbsleben dabei helfen, die Folgen des demographischen Wandels zu mindern. Zu diesem Schluss kommt der jüngste OECD-Bericht Bessere Arbeit im Alter: Schweiz 2014.Dem Bericht zufolge hat die Schweiz eine der höchsten Beschäftigungsquoten älterer Arbeitnehmer im OECD-Raum: 2012 arbeiteten 70,5 Prozent der 55- bis 64-Jährigen. Damit liegt das Land deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 54 Prozent. Diese außergewöhnliche Bilanz ist maßgeblich auf den hohen Anteil an erwerbstätigen Männern (79,5%) und Hochschulabsolventen (85%) in dieser Altersgruppe zurückzuführen. Für Frauen ist die Beschäftigungsquote mit 61,5 Prozent jedoch deutlich geringer - besonders, wenn sie ein niedriges Bildungsniveau haben (49%).Verlieren ältere Arbeitnehmer ihren Job, ist es für sie oft schwierig, wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren: So waren 2012 in der Schweiz 59 Prozent der Erwerbslosen über 55 mehr als ein Jahr ohne Arbeit (OECD-Durchschnitt = 47%). Vor zehn Jahren lag dieser Wert noch bei 40 Prozent.Eine verstärkte Berufstätigkeit älterer Menschen würde die Finanzierung des Schweizer Rentensystems verbessern. Im Gegensatz zu vielen anderen OECD-Ländern sind hier seit 2003 kaum Reformen erfolgt. Die aktuelle Debatte um die geplante Reform Altersvorsorge 2020 oder die Fachkräfte-Initiative sind erste Schritte in die richtige Richtung. Unabhängig davon sind weitere Anstrengungen nötig, um die Produktivität älterer Arbeitnehmer zu steigern.Der OECD-Bericht empfiehlt der Schweiz daher:
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Kontakt:Anne Sonnet, Projektleiterin im OECD-Direktorat für Beschäftigung, Arbeit, Soziales: [email protected], +33 1 45249169.Für Interviewanfragen auf Deutsch: Antonie Kerwien, Pressesprecherin OECD Berlin Centre: [email protected], +49 30 28883541. |
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